Unternehmen können trotz laufender Tagesgeschäfte und Auslieferungsqualität Verbesserungsbedarf bzw. -potenzial aufweisen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie 100 Prozent ihrer Kapazitäten für das Geschäft ausschöpfen, was der vorherrschende Wettbewerbsdruck unter Umständen sogar begünstigt. Eine solche Ineffizienz bekommen allerdings vor allem die Menschen zu spüren, die den Betrieb am Laufen halten. Erholung und Instandhaltung ermöglichen dagegen eine effiziente Unternehmensführung. Effizienz bezieht sich hierbei nicht nur auf den nachhaltigen Umgang im Rahmen von betrieblichen Vorgängen und Einrichtungen, sondern vor allem auf die Arbeitsbedingungen der Betroffenen.
In dem Interview in der Nordwest Zeitung vom 5. November 2020 hebe ich ein positives Arbeitsklima als maßgeblichen Faktor für den Erfolg eines Unternehmens hervor. Dazu zählt ebenfalls eine angemessene Belastungsgrenze auf Seiten der Mitarbeiter:innen, die nie bis zum Maximum ausgeschöpft werden sollte, um den nötigen Raum für Verbesserungen beibehalten zu können. Hierfür ist die Kommunikation mit den betroffenen Personen unerlässlich, um die Betroffenen zu Beteiligten werden zu lassen, die sich wiederum engagiert ins Unternehmen einbringen können. Angesprochen auf jene Belastungsgrenze eines Unternehmens halte ich 85 Prozent für angemessen.
In der Praxis werden in den Betrieben allerdings viel zu oft Ressourcen wie Geld, Zeit, Personal oder Materialien ineffizient genutzt und Unternehmen können ihr Potenzial somit nicht vollständig entfalten. Durch die Projekte des Bundeswirtschaftsministeriums, in denen solche Erfahrungen berücksichtigt werden, konnten bereits Verbesserungen im Hinblick auf den Umsatz, die Material- und Warenkosten sowie Auftragsdurchläufe erzielt werden. Effiziente und nachhaltige Strukturen fördern dabei nicht nur die Betriebe selbst und ihre Mitarbeiter:innen, sondern kommen auch der Umwelt zugute, indem beispielsweise Ressourcen schonend eingesetzt werden. In meinem Buch zeige ich, mit welchen Maßnahmen man trotz des hartnäckigen Wettbewerbs den Preisdruck abfangen und die Position des Betriebs im Wettbewerb sichern kann, was gleichzeitig den Menschen und der Umwelt zugutekommen kann.