– Herausforderungen des Wertewandels zur Werterhaltung und Weiterentwicklung
– Lernen im digitalen Wandel
– Lösungsansätze mit wetterfesten betrieblichen Werten

Unternehmen aus dem Handwerk und vom produzierenden Gewerbe sind wesentlicher Teil des Traggerüstes der mittelständischen Wirtschaft. Dadurch geben sie der Unternehmens-landschaft ein charakteristisches Aus-sehen.  Darum werden wir beneidet.

Die breite Mitte der Unternehmen aus Handwerk und produzierendem Gewerbe hat ihren Platz im Markt gefunden. Durch  ihre Lieferleistungen zu ihren Kunden – hier als Qualitäts-leistung QL bezeichnet –  sind sie im Markt erfolgreich.

Dabei gibt es 2 wesentliche Ausprägungen:

Der heiße Boden

Bei der einen Ausprägung sind es die Stimmen, die auf zu wenig Gewinn vom Umsatz mit ihren Qualitätsleistungen verweisen.  Der Boden ist heiß, weil Geld verbrannt wird. Ein Tischlerinnungsmeister beklagt, dass trotz hochpreisiger Qualitätsprodukte zu wenig als Lohn der Arbeitsmühen übrig bliebe. Diese Diagnose kann quer durch die Branchen ge-funden werden. Unternehmer spüren den Schmerz und leiden. Dieser Mangel zerrt an der Substanz und schwächt die inneren Kräfte. Er ist ein stiller Begleiter im Betriebsalltag und er wird auch im Erscheinungsbild sichtbar. Ein Sicherheitsgefühl kommt da nicht auf.

Der heiße Boden  im Geschäft signalisiert Handlungsbedarf, um vermutete Reserven zu gegen zu heiße Sohlen im Geschäft zu aktivieren.   

Die Suche nach einer wirksamen Therapie endet dabei nicht selten im Selbstversuch. Abhilfe soll dann  noch mehr Umsatz bringen. Doch mehr vom Gleichen hilft da nicht weiter. Das ist keine Lösung des Problems.  Denn eine Beschleunigung der Schritte in der Spur der Feuerstellen  kann es nicht richten. Das verdoppelt vielleicht den Umsatz – aber dann auch die Verluste. Mehr vom Anders durch Verbesserungen ist die Lösung.
Dabei sollte man sich das bis heute gültige und nicht widerlegte Gesetzt der zunehmenden Produktivität vor Augen führen. d.h. das Gleiche oder sogar noch mehr mit Weniger erreichen.
Die Geschichte quillt vor Beispielen dafür auch mit sehr schicksalshaften Wendungen nur so über.

Nur frische Ideen führen dabei aus der gewohnte Furche mit Substanzverlust. Neue Ideen kommen aber nicht von allein.  Ideen, die Menschen bewegen und Gewinnschmelze vermeiden mit Umweltschutz im Blick, müssen herbeigeführt  und in die Tat umgesetzt werden. Ein umsetzungsstarkes Ideenmanagement ist dazu erforderlich.

So kann dann Werterhaltung, Weiterentwicklung oder gar Wachstum zum nachhaltigen Bestand  erreicht werden. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und erzeugt nebenbei Attraktivität, verbessert das Image und gibt ein stärkeres Qualitätsprofil.

Die Komfortzone

Die anderen strotzen vor Kraft und Gesundheit. In der Komfortzone der erfreulichen Gewinne herrscht Schmerzfreiheit. Der Schwellbrand im Boden unter der Oberfläche wird nicht wahr-genommen. Wohltemperiert breitet sich ein wohliges Gefühl aus. So gefühlt lebt der Erfolg allein gefährlich. Sein größter Feind ist der Erfolg. Sein schmecken und riechen kann zu Wahrnehmungs- und Bewegungsproblemen führen.

Eine Therapiesuche kommt so bei behaglichem Bodenkontakt nicht in den Sinn.
Das allgemeine Gesetzt der zunehmenden Produktivität und dem daraus erwachsenden Wettbewerb gerät aus dem Blickfeld.

Dies verführt zu der irrigen Selbstdiagnose, dass alles im grünen Bereich sei. So wird Geld in Form von zu viel Material und Energie in Arbeitsabläufen unbemerkt verbrannt. Die internen Wege bis zur verkaufsfähigen Qualitätsleistung bleiben mit unerkanntem Ballast und unbekannten Hindernissen ausgelegt. Das erschwert den Weg zur Qualitätsleistung und verursacht so unnötige Kosten und frühere Ermüdungserscheinungen.

So ist diese trügerische Selbstwahrnehmung kein Zeichen von Gesundheit. Bluthochdruck auch tut nicht weh und ist doch gefährlich. Kompetente Vorsorgeuntersuchungen zeigen den Gesundheitsstatus im Detail mit so mancher unangenehmen bis bitteren Überraschung.

Das mag folgendes Praxisbeispiel zeigen:

Ein Unternehmer war „nur“ mit der Motivationslage seiner Mitarbeiter nicht so ganz zufrieden. Sonst war alles im grünen Bereich vermutet. Bankenrating 1, „alle Steine sind bezahlt“, seit 35 Jahren im deutschen und europäischen Markt in einer führenden Position und in Werkstatt und Büro und an den ausgereiften Konstruktionen sei nach so langer Zeit auch nichts mehr zu verbessern.

Deswegen wurde Kaffee gekocht und Kuchen gebacken. Doch zu seinem Leidwesen wollte kein Belegschaftsmitglied  samstags zur hoffnungsvoll gestarteten Motivationsveranstaltung kommen.

Beim letztendlich dann gelaufenen Projekt zur sparsameren Herstellung seiner Qualitäts-leistung für den Markt musste der Unternehmer leidvoll erkennen, das er jährlich 140.000,- € verbrannt hatte. Zu viel Material und Energie und vermeidbare  Prozesskosten für den Umsatz. Mit der schmerzhaften Wahrnehmung des nicht vermuteten Verlustes kam die Erkenntnis, dass es eine sehr wirksame Therapie zur Abhilfe gibt.

Ein Trostpflaster war der „Deutscher Materialeffizienzpreis“ des Wirtschaftsministeriums in Berlin (BMWi) mit 10.000,- € Preisgeld.

Beiden Ausprägungen – der mit den heißen und der mit den wohltemperierten Sohlen  – ist gemeinsam, dass sie Geld verbrennen. Das ist zwar nicht strafbar – aber ziemlich sinnlos. Deshalb ist mehr vom Gleichen oder Nichtstun keine vernünftige Wahlmöglichkeit. Man muss was tun für den Bestand und die Umwelt. Sich selbst und andere zu schädigen ist bei weitem nicht die beste Handlungsstrategie. Dabei wird auch noch die Umwelt durch nutzlos verpulverte Ressourcen (Material und Energie) und Treibhausgasen völlig unnötig belastet.

Diagnose zur  Problemlage

Bei der Untersuchung zur Feststellung einer inneren Befindlichkeit gilt es, die innere Kraft im Betrieb zu bewerten, mit der die äußere Qualitätsleistung für den Markt erzeugt wird. Dieser innere Antrieb wird von Zwillingen erzeugt. Der eine Zwilling ist die Umsetzungskraft der Menschen mit ihren Fachfähigkeiten und ihrer Führungskompetenz. Dieser Zwilling  ist das treibende Herz des Organismus Betrieb. Der andere Zwilling ist die Strömungskraft mit den zur Verfügung gestellten Bahnen für den Kernprozess Auftragsdurchlauf. Das sind die elastischen und festen Betriebsschlagadern für freien Durchfluss. Gibt es zu viel Ballast, Hindernisse und Porosität,  dann gibt es auf jeden Fall Schwierigkeiten. Auf Dauer nimmt das Herz unweigerlich Schaden. Die Umsetzungskraft   leidet mehr und mehr, weil es ständig gegen die Widerstände im Fließsystem für den Auftragsdurchlauf arbeiten muss.

Der eine Zwilling kann ohne den anderen nicht sein. Am besten arbeiten sie zusammen, wenn sie von Fesseln und Hemmnissen befreit sind und ohne Ballast und Hindernisse  arbeiten können. Jede Einschränkung dabei führt zu Leistungsrückgängen,  die zu schmerzhaften oder unbemerkten Gewinnabschlägen führen und die Umwelt direkt oder indirekt belasten.

Zum besseren betrieblichen Gelingen gilt es also, den Betriebsdurchlauf für die Qualitäts-leistung von Ballast und Hindernissen zu befreien und dauerhaft so zu betreiben.

Die Ursachen

Dieses Problem der gespürten oder ausgeblendeten  Gewinnlücke  hat Ursachen. Eine hauptsächliche ist der zu lange interne Weg im Unternehmen bis zur lieferfähigen und abrechenbaren Qualitätsleistung. Die Durchflussleitungen sind zu lang und verzweigt.

Auf diesen behindern Ballast und Hindernisse in der gewohnten Arbeitsfurche und Führungslücken die Menschen bei der Arbeit.

Hoher Bearbeitungsaufwand mit Motivationseinbußen geht an die Substanz und  frisst möglichen Gewinn auf dem Weg zur verkaufsfähigen Qualitätsleistung. 

Eine Lösungsmöglichkeit

Eine Lösung ist offensichtlich und liegt auf der Hand. Es sind interne Wege zur Qualitätsleistung zu bauen, die ballast- und hindernisfrei zum verkaufsfähigen Produkt führen. Als Treibstoff für die Menschen in der Umsetzungskraft wirkt eine wertschätzende und beteiligungsbereite Führung Wunder, um das volle Potenzial zu entwickeln.

Geringerer Bearbeitungsaufwand schont die Substanz und erhöht den Gewinn.

Also: Ballast abwerfen, Hindernisse abbauen, kurze Wege einrichten und die Leistungsfähigkeit / Motivation der Menschen fördern.

Der Gewinn liegt im Abbau von Ballast und Hindernissen jeglicher Art im Unternehmen. 

Die Ergebnisse

Die Ersparnisse in Werkstatt und Büro können sich sehen lassen:

Bis zu

  • 2 % vom Umsatz ● 7% Material / Energie ● 40 % Arbeitszeit ● weniger Platz ● mehr Motivation

Das haben Auswertungen von BMWi-geförderten Effizienzprojekten ergeben.

Diese Therapie macht dann durch die Einsicht in die Dinge auch wohlig schmerzfrei, ohne Geld zu verbrennen und die Umwelt unnötig zu belasten 

„Was ist da für mich konkret drin?“

Die Frage nach der Abschätzung des Potenzials im eigenen Betrieb lässt sich durch eine einfache erste Abschätzung auch leicht beantworten. Diese kann im Bedarfsfall noch deutlich verfeinert und noch wesentlich treffsicherer gemacht werden.

Arbeiten die beiden Zwillinge Umsetzungskraft und Strömungskraft jeweils zu 100% effizient, dann kann das Gesundheitszeugnis für die innere Befindlichkeit nicht besser sein.
100% entspricht gleich 1. für beide zusammen gilt:  1 x 1 = 1 bei der Erzeugung einer Qualitätsleistung.

Liegt der innere Zustand z.B. jeweils bei 95 % folgt daraus eine innere Leistungsrate von 90 %.

Liegt der inneren Zustand z.B. jeweils bei 90 % folgt daraus eine innere Leistungsrate von 81 %.

Liegt der inneren Zustand z.B. jeweils bei 80 % folgt daraus eine innere Leistungsrate von 64 %.

Liegt die Umsetzungskraft bei 80 % und die Strömungskraft bei 95 % ist die inne Leistungsrate bei 76%.

Was nutzen freie Schlagadern, wenn das Herz nicht leistungsfähig ist und es Störungen beim Aktivieren gibt? Ein kräftiges Herz kann jedoch bis zu einem gewissen Grad die Schlagadern bis zur Stabilisierung versorgen.

Aus diesen skizzierten Beispielen wird die überragende Bedeutung einer mitarbeiter- und ergebnisorientierten Führung vor Ort  mit einer  innerbetrieblichen Organisation für mehr Ertrag vom Unternehmen deutlich. Eine gute kompakte verschwendungsarme Organisation ist eine solide Grundlage für Aktivitäten zur kostengünstigen und zügigen Digitalisierung. Auch lassen sich Chancen für  Innovationen besser erkennen.

Zudem wächst die Attraktivität, das Image wächst und verbesserte Qualitätsfähigkeit stärkt die Wettbewerbsfähigkeit im Markt.

So stoppt der interne Werte- und Klimawandel eine sonst unvermeidliche Gewinnschmelze.

Das rechnet sich. Das zahlt sich aus.

Weitere Informationen im Buch

KMU-INTERN: verfeuert & verblasen
Geld verbrennen ist nicht strafbar…aber sinnlos!
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Wolfgang Wrobel
Ingenieurbüro UPW GbR
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